Geboren wurde Hellmut Hermann am 15.03.1909 im kleinen Bergdorf Neufang bei Sonneberg (Thüringen). Seine Eltern Bernhard Hermann (1888-1959) und Ida Jäger (1888-1966) kannten sich von klein auf, denn sie waren Nachbarskinder.
Hellmut war der älteste von vier Söhnen. Seine Brüder waren Arthur, Werner und Horst.
Im Jahre 1912 zogen die Eltern dann in das nahe Sonneberg, wo der Vater Bernhard eine eigene Spielzeugfirma gründete. Von Kindheitsbeinen an, lernte Hellmut, was er heißt, zu arbeiten und auch in schwierigen Situationen seinen Mann zu stehen.
Seine Schulzeit beginnt er 1914, zu einer Zeit, als der erste Weltkrieg tobt. Mutter Ida trägt die Sorge für die Kinder alleine, denn Vater Bernhard ist im Krieg. Den überwiegenden Teil seiner Kindheit verbringt Hellmut im Hause seines Großvaters Johann, wo er zusammen mit Gleichaltrigen in der Arbeitsstube der Großfamilie aufwächst und sich in der Gemeinschaft aufgehoben fühlt.
Er besuchte in Sonneberg die für die Spielzeugbranche wichtige Industrie- und Handelsschule und engagierte sich in der örtlichen Burschenschaft. Hellmut wurde ein vielseitig interessierter junger Mann, gesellig, belesen, bescheiden und feinfühlig. Motorradrennen, Autofahrten, Reisen in fremde Länder und die Fotografie wurden seine Leidenschaft
 Ab 1923, nach der abgeschlossenen Schule, begann er seine Ausbildung im väterlichen Betrieb. Er gewann Einblick in die Fertigung von Teddybären und in die kaufmännischen Bereiche. In der Schule interessierte sich Hellmut ganz besonders für die englische Sprache und die Stenografie, denn wer ihn kannte, weis, es ging ihm immer alles ein wenig zu langsam. Während dieser Ausbildung arbeitete er auch weiterhin nebenbei im Betrieb seines Vaters mit.
In dieser Zeit lernt Hellmut seine spätere Ehefrau Maria (genannt Mariechen) kennen, doch noch kann keine Hochzeit gefeiert werden. Vater Bernhard besteht darauf, daß Hellmut ein halbes Jahr nach Hamburg zu einer befreundeten Exportfirma in die Lehre geht. Er erwirbt dort Kenntnisse, die in dem Familienbetrieb in Sonneberg gut zu gebrauchen sind.
1934 heirateten Hellmut und Maria in Sonneberg. Im selben Jahr kam ihre erste Tochter Gudrun zur Welt.
Im Jahre 1937 wird die Familie von einem schweren Schicksalsschlag heimgesucht. Der jüngste Bruder Horst stirbt im Alter von 18 Jahren an einer Lebensmittelvergiftung in den Armen seines Bruders Hellmut. Beide verband eine liebevolle Freundschaft.
Der 2. Weltkrieg machte auch vor der jungen Familie nicht halt, 1940 wird Hellmut zum Militär eingezogen. Sein Weg führt ihn von Frankreich nach Belgien, es folgen der Fronteinsatz in Rußland und seine Erkrankung an Malaria. Während er 1942 verwundet im Lazarett lag, verstarb plötzlich seine Tochter Gudrun, einen Tag vor Weihnachten, an einem Blinddarmdurchbruch. Sein geliebtes erstes Kind konnte in dieser Kriegszeit nicht gerettet werden. Das war ein furchtbares Weihnachtsfest. Fast wäre Hellmut zu seiner Familie nach Hause entlassen worden, aber nur kurze Heimaturlaube wurden ihm bewilligt. Er muß kurz vor Ende des Krieges nochmals zu einem Kampfeinsatz nach Frankreich. Dort gerät er in amerikanische Gefangenschaft, aus der er erst wieder im Winter 1946 endgültig nach Hause zurückkehrt. Inzwischen ist seine 2. Tochter Monika 1944 geboren und 1947 kommt Tochter Isabella dazu.
 Die politische Lage nach Ende des 2. Weltkrieges wird in den zur Ostzone gehörenden Gebieten, und so auch in Sonneberg, zunehmend schwieriger. Vater Bernhard und die Söhne Hellmut, Arthur und Werner, die alle wohlbehalten aus dem Kriege zurückgekehrt sind, denken über einen weitreichenden Schritt nach, die Verlegung der Firma in den Westen. Um der Enteignung zu entgehen entschließt man sich, einen neuen Standort in der amerikanischen Besatzungszone zu suchen. Ein schwerer Schritt, denn man mußte vieles zurücklassen, das man lieb gewonnen hatte. Viele Anverwandte, wie die Familien Jäger, Wagner, Liebermann und Pfeffer, die Freunde und Nachbarn, Arthur Hanf, Familie Elmer, Frau Künert und viele mehr, verließ man ohne ein Wort des Abschieds, denn man konnte zu dieser Zeit niemanden in die Pläne einweihen.
Vater Bernhard schafft es mit viel Planung und Umsicht, die gesamte Großfamilie, also die drei Söhne mit ihren Familien, nach Hirschaid umzusiedeln. Dort wird die neue Firma aufgebaut, die auch heute noch als Teddy Hermann bekannt ist. Kredite von früheren Kunden aus England und Schweden helfen sehr dabei die schwere Anfangszeit zu überbrücken. Als gelernter Kaufmann und Export-Fachmann setzte sich Hellmut, in der ständig wachsenden Gebrüder Hermann KG in Hirschaid, mit seiner ganzen Kraft ein.
Das Familienunternehmen wird nun von den 3 Brüdern weiter geführt. Sein Bereich blieb der Export, der Versand und die Fertigung. Firmenausflüge wie Maifahrten oder Weinfahrten in die fränkische Weingegend wurden von ihm genauso gerne geplant und durchgeführt wie Weihnachtsfeiern oder Ehrungen von langjährigen Mitarbeitern. Geselligkeit und ein gutes Betriebsklima lag ihm immer sehr am Herzen.
1956 unternimmt Hellmut die erste Geschäftsreise nach Amerika. Er besucht Messen in Chicago und  New York. Die dort geknüpften Kontakte und freundschaftlichen Verbindungen zu Mr. Nathan R. Preston und Leo Winkler bringen der Firma in den weiteren Jahren gute Verkaufserfolge in den USA und die Marke Teddy Hermann reist um die Welt.
1959 verstarb Vater Bernhard und Mutter Ida verbrachte die Jahre bis zu ihrem Tod 1966 bei Hellmuts Familie im neuen Haus.
Mit der Zeit lebte man sich in der neuen Heimat in Hirschaid gut ein. Hellmut übernahm den Vorstand im örtlichen Schachklub und fand einen neuen Freundeskreis, dem er treu verbunden war, dazu zählten auch Bürgermeister Georg Kügel, Sparkassenleiter Hönning, die Geschäftsleute Schmuck, Hager, Dartsch und Schwander, Familie Heckmann und Rohm sowie der künstlerisch talentierte Eberhard Voß und das Fotografenehepaar Garlt. Zu den beliebtesten Festen Hirschaids, zählte in dieser Zeit, der jährliche Faschingsball und die Weinfahrten des umbenannten Schach- und Gesellschaftsklubs. Hellmut unternahm auch gerne weite Autoreisen und fuhr mit Maria und den Töchtern zu befreundeten Familien nach Schweden und in die Türkei.
1963 heiratete Tochter Monika ihren ersten Ehemann Heinz Heuschkel und in den folgenden Jahren wurden die Enkelkinder Horst, Frank und Ingo geboren.
1968 heiratete auch Isabella. Mit ihrem Mann Jan-Jürgen Reiter bekam sie Tochter Andrea und Sohn Jan Christian.
1971 erfolgte ein weiterer schwerer Schlag für die Familie. Schwiegersohn Heinz, der sich gerade mit dem Familienbetrieb vertraut gemacht hatte, verstarb bei einem Autounfall. Für Hellmut wurde damit eine große Hoffnung zerstört und er war in seinem Innersten verzweifelt. Nun war mit einem Mal Tochter Monika von heute auf morgen allein mit drei kleinen Kindern. Hellmut und Maria halfen ihr in den folgenden Jahren, wo sie konnten und versuchten, den Vater zu ersetzen.
1972 konnte Monika in das, mit ihrem verstorbenen Mann, begonnene Wohnhaus in Hirschaid umziehen und auch Tochter Isabella übersiedelte, nach einigen Jahren am Bodensee, zurück ins Elternhaus. Ehemann Jan Jürgen Reiter sollte nun seinen Schwiegervater Hellmut im Versand und in der Firma unterstützen und in die Geheimnisse der Teddybärenproduktion eingeweiht werden. Nun war die Familie mit allen Enkeln um die Großeltern Hellmut und Maria versammelt.
Oftmals fuhr die ganze Familie an die innerdeutsche Grenze nach Neustadt bei Coburg, um mit dem Fernglas einen Blick auf die Heimatstadt Sonneberg zu werfen. Bei dieser Gelegenheit wurden gleich Stimmen, Pappscheiben oder Glasaugen bei den Lieferanten Lesch, Döbrich und Steiner abgeholt.
Als dann die Möglichkeit zur Einreise in die DDR bestand, wurde von Hellmut sofort ein Visa-Antrag gestellt, der es endlich ermöglichte 9 Tagesfahrten im Vierteljahr in die grenznahen Gebiete zu unternehmen. Endlich konnte er wieder in seine Heimatstadt Sonneberg fahren und die Plätze seiner Erinnerung aufsuchen. Oftmals fuhr er auch nach Neufang hinauf und immer wurden die Verwandten besucht, die sich über die mitgebrachten Geschenke riesig freuten. Auch der Besuch auf dem Friedhof stand oft auf dem Programm, denn das Grab von Tochter Gudrun und Bruder Horst sollte einen Blumengruß aus dem Westen erhalten. Viele Unannehmlichkeiten an der Grenze nahm er dafür in Kauf, auf dem Hinweg aber noch mehr auf dem Rückweg von den Tagesbesuchen. Die Wartezeiten und die Kontrollen waren die reinste Schikane.
Die Adventszeit war immer Päckchenzeit. Jedes Jahr wurden mehr als 30 Päckchen an Freunde und Verwandte von ihm gepackt und in die Ostzone verschickt. Jeder seiner Freunde und Verwandten sollten ihre "Sumbercher Stolln" backen können. Unter Mithilfe von Frau Marias Rezeptwissen wurden Mandeln und Rosinen, Zitronat und Orangat und alles was man zum Backen braucht und in Sonneberg zu dieser Zeit nicht erhältlich war, sorgfältig im Karton verpackt. Dazu wurde eine Liste geführt, die dem Paket bei zu legen war. Noch mancherlei Leckerei wurde dazu gepackt und auch ein persönliches Geschenk fehlte nie. Jeder sollte seine Freude beim Auspacken haben.
Die folgenden Jahre nutzte Hellmut und Maria zu vielen kleineren Reisen, dazu lud man immer wieder Freunde ein, wie Familie Schwanengel aus Fürth oder Familie Lienert aus Karlsfeld. Besonders liebten sie die Aufenthalte in Bad Füssing, wo sie sich sehr wohl fühlten. Oft waren auch die Enkelkinder mit dabei, denn Hellmut war sehr stolz auf seine vielen Enkelkinder und versuchte, viel Zeit mit ihnen zu verbringen.
1980 heiratete Tochter Monika ihren zweiten Ehemann Peter Blos und 1983 wurde das sechste Enkelkind Victoria geboren.
1984 konnten Hellmut und Maria das Fest der Goldenen Hochzeit im Kreise ihrer Lieben feiern.
Trotz verschiedener Krankheiten wollte Hellmut seinen Betrieb und seine "Arbeitsleute" nicht im Stich lassen. Er ging, oft unter großen Mühen, in die Firma um seine Aufgaben zu erfüllen. Lange saß er bis spät in die Nacht am Schreibtisch und fuhr noch anschließend die wichtige Post nach Bamberg zum Nachtschalter, damit sie am nächsten Tag beim Geschäftspartner eintraf. Die Firma, das war sein Leben und sein Streben von Kindheit an.
1985 verstarb Hellmut am 4. Oktober, plötzlich in Bad Füssing an einem Herzinfarkt, den er in den Morgenstunden erlitten hatte. Seine Ehefrau und seine guten Freunde Georg und Kathi Lienert waren dabei, als er um 12 Uhr mittags für immer die Augen schloss.
Sein Tod brachte eine große Trauer über die engste Familie. Der Treu sorgende Ehemann, der Vater, der Opa, der Bruder ist für immer gegangen. Aber er hat Spuren hinterlassen. Sein Leben war von Arbeit, Schicksalen und großem Familiensinn geprägt. Diesen gab er an seine Nachkommen weiter, die ihm hiermit eine angemessene Würdigung seines Lebenswerkes widmen.
Zum Glück mußte er nicht mehr miterleben, als sein zweitgeborener Enkelsohn Frank 1991 im Alter von gerade 23 Jahren aus dem Leben schied und auch sein erster Enkelsohn Horst 2008, im Alter von knapp 45 Jahren verstarb.
Im Jahre 1998 verstarb auch seine Ehefrau Maria. Sie blieb davon verschont, die Krebserkrankung der Tochter Monika mit zu erleben. Monika konnte den plötzlichen Tod ihres 2. Ehemannes Peter Blos nicht verkraften und verstarb ein Jahr darauf am 14. Dezember 2005.
Dieses Bärenreich ist zum Andenken an alle diese Familienangehörigen, die nicht mehr dabei sein können.
Am 14. März 2009 hat seine jüngste Tochter ihr Bärenmuseum “Isabellas Bärenreich” in Gedenken an Ihn, seinen Nachkommen und einigen geladenen Gästen vorgestellt.
Am 15. März 2009 haben Tochter, Enkel und Urenkel den 100. Geburtstag in seinem Sinne verbracht.
|